Braunfelser-Fluchtgeschichten. INTEGRATION. 1621 bis HEUTE.
Kennen Sie ihre Herkunft? Kennen Sie die Geschichte ihrer eigenen Familie?
Ehrlich. Kommen darin eigene Erfahrungen mit Flucht, Vertreibung, Heimat, sich zu Hause wissen, sich integrieren vor?
Wann sind Sie in Braunfels zugewandert? Woher?
"Braunfelser Fluchtgeschichten. INTEGRATION. Migration. Auswanderung. Einwanderung. Zuwanderung. 1621 bis HEUTE"
Wir wollen ihre Aufmerksamkeit. Für unsere Beiträge und ihre Erfahrungen mit INTEGRATION. Und wir hoffen, wir können Interesse mit unserer Auswahl wecken. Was ist Integration? Was denken Braunfelser*innen? Einwohner, Bürger und Gäste.
Suchen Sie mit uns im offenen Dialog zwischen Bürger*in zu Bürger*in Zusammenhänge und Hintergründe.
Wir freuen uns, dass Sie hier sind, um Teil unserer Geschichte zu sein.
Und sagen Sie uns.
Welche Schlüssel fanden Sie in der Vergangenheit zum Öffnen des Tores für eine integrative Zukunft in der Kommune,
unserer Stadt Braunfels.
Victor Hugo: "L`Avenir est la porte; le Passé en est la clè."
Beiträge zur Interkulturellen Woche (IKW)
2025 im Lahn-Dill-Kreis

Braunfelse-Fluchtgeschichten. INTEGRATION
IKW-Beitragauswahl 2025
Aus über 12 Braunfelser Fluchtgeschichten seit 1621 bis HEUTE haben wir 3 Beiträge für eine offene Aussprachen im Rahmen der Interkulturellen Woche im Lahn-Dill-Kreis ausgewählt. Wir laden Sie zum Braunfelser-Bürgerdialog mit Einstiegsvortrag ein.
Di., 23. Sept. | 1704 Flucht aus Privas/Ardèche Jacques Bernard und Wilhelm Moritz zu Solms-Greifenstein
"Ich habe Dir die Familien mit französischen Namen mal aufgeschrieben", gesagt und getan von Arno.
Ich schaute auf seine Liste, in blauer Handschrift auf kariertem Papier. Da standen Familiennamen und ein paar Bemerkungen. Alle klangen französisch: Bleumortier; Bos du Thil; Mallet; Michelot; und andere.
"Sind das Familien, die in Braunfels lebten, und zu den Hugenotten gehören? Ist das der Beweis, das diese Familien zum Aufbau und Entwicklung von Braunfels beitrugen? fragte ich naiv.
Meine These: Nach dem 30-jährigen Krieg, dem westfälischen Frieden 1648 und der Regentschaft von Heinrich (genannt Trajektinus, "der in Utrecht geborene"), der schweren Zerstörung 1679 durch den "Großen Brand" der Braunfelser Burg mit Vorstadt, hatte der Solmser Hof und die Bürger Braunfels nicht viele Mittel und Fachleute, um Wiederaufbau und Entwicklung voran zu treiben. "Nimm Bett und Bettzeug mit, wenn Du nach Braunfels gehst!", soll es geheißen haben.
Graf Heinrich zu Solms-Braunfels war mit seinem Kriegsgefolge oft absent. Das ist eine andere Geschichte im Kampf um die Vereinigten Niederlande und die englisch-schottische Krone. Aber unter gut ausgebildetem Neffen seiner Tante Amalia d`Oranje im Haag ging auch in Braunfels peu-à-peu voran.
"Wenn man nach Braunfels geht, bringt man am besten sein Bett und Bettzeug mit.", hieß es. Oder man kam bei seiner Verwandschaft in Greifenstein unter?
Jaques Bernard, Schreiber der fugitives francaises in Daubhausen
Der Nachname BERNARD u. a. fehlte auf Arno`s Liste. Wie auch andere. Aber nicht jeder mit französisch klingendem Nachnamen ist französischer Herkunft. Und nicht jeder französischer Herkunft ist ein Protestant. Und nicht jeder in den von Wilhelm Moritz zu Solms bereitgestellten Kolonisierungsorten Daubhausen und später Greifenthal unterschrieb die Freiheitsbriefe, blieb und überlebte.
Und wer folgte Wilhelm Moritz, adeliges Landei aus Greifenstein oder kluger Stratege für eine prosperierende Braunfels Residenz ab 1694.
Welche Rolle spielten die "Franzosen" in Braunfels?
1704 unterzeichnete der Schreiber der französischen Flüchtlinge Jacques Bernard eine Ehevereinbarung. 1730 |Seine Tochter Edith heiratete Johannes CLAUS in Braunfels. Als Vater wurde Jakob BERNARD im Braunfelser ev.-ref. Kirchenbucheingetragen.
Sind die Bernhard`s Nachfahren?
Wir beleuchten die Zeit um 1704 in Solms-Braunfels-Greifenstein von 1685 bis 1742. Und blicken auf den folgenden Integrations- bzw. Assimilationsprozess bis ins 19. Jahrhundert.

Braunfelser-Fluchtgeschichte. INTEGRATION.
1845: Schlacht in Braunfels.
Pfarrer Schaum aus der Borngasse
Do., 25. Sept. 2025, 16:00 Uhr Braunfelser-Bürgerdialog mit Einstiegsvortrag.
Die Petition
"Bauernaufwiegler", "Haupträdelsführer der Tumultanten", wurden die Widersacher von Fürst Ferdinand genannt. Sie hatten "sich erdreistet" zum Sturm auf Schloß Braunfels am 14./15. April 1845 Menschen aus den Ämtern Braunfels und Greifenstein aufzustacheln. 19 Forderungen baten Bürger der Ämter Braunfels und Greifenstein, über 40 Gemeinden im Solmser Land, ihren Fürsten Ferdinand zu erfüllen,
Festung oder Flucht
C. Friedrich Schaum, war Sohn des Schloßarchivars aus der Borngasse. Ein Solmser Bub aus Braunfels. 1848 Pfarrer in Greifenstein. Gebildeter, Bürger im Fürstentum Solms,
Er galt als eine treibende Kraft und Unterstützer der demokratischen Bewegung im mediatisierten Fürstentum Solms im Königreich Preußen.
Er hatte bereits Erfahrungen mit eigener Festungshaft gemacht, und entkam dem reaktionären Druck mit seiner Familie durch Auswanderung 1852 nach Neu York/Amerika.
Er war nicht der Einzige. Allein 52 Braunfelser wanderten aus, andere hatten existenzielle Folgen bis zur Inhaftierung in Gefängnis und Zuchthaus zu verkraften.
.

Braunfelser-Fluchtgeschichte. INTEGRATION.
1978: Stadt Braunfels ohne Pizza und Döner.
Di., 30. Sept. 2025| 1978: Stadt Braunfels ohne Pizza und Döner.
Zuwanderung und Folgen. 2. Chance auf Demokratie. Eine Kommune in Hessen.
1978 war Braunfels eine Kleinstadt. Im Bundesland Hessen. In der Demokratischen Republik Deutschland.
Die unterbrochene Demokratisierung war in 1949 in einer hessischen Kommunalverfassung gemündet. In den 70-er Jahren war man mitten in struktureller Veränderung der Gemeinde, der Stadt Braunfels.
Strukturreformen
Die Stadt Braunfels hatte die Stadtteile Tiefenbach, Bonbaden, Neukirchen, Altenkirchen und Philippstein zur Kernstadt um den Basaltkegel mit Braunfelser Schloß zu ihrem Verwaltungsgebiet dazu bekommen.
Zuwanderung
Wer ist 1978 zugewandert? Wie war es in dieser Zeit?
Wer erinnert sich an den Brand im Schloßhotel Braunfels; ein 12-köpfige Delegation aus New-Braunfels war gerade zu Gast in der Stadt.
Das jugoslawische Restaurant brannte mit.
Und wieviele Italiener lebten 1978 vor Ort. Gab es in Braunfels Pizza.
„Fahr mal zum Hassan. Bring` zwei Döner mit!“ Döner war nicht. Noch nicht.-

„L*Avenir“ est la porte; Le Passé en est la clè!"
Victor Hugo
Kommentar hinzufügen
Kommentare